17. Februar bis 3. April 2021 - Bist du dabei?
Gemeinsam mit dem Zero Waste Itzehoe e.V. haben wir eine Challenge für dich ausgearbeitet: Plastikfasten!
7 Wochen lang wollen wir dich animieren, deinen Plastikkonsum bewusst zu reduzieren – der Umwelt und deiner Gesundheit zuliebe.
Täglich (außer sonntags) geben wir dir eine Aufgabe über Instagram und facebook. Du erhältst viele Hintergrundinfos zum jeweiligen Tagesthema. So kannst du dein Wissen erweitern und dir genau überlegen, wie du in deinem Alltag Plastik vermeiden kannst.
Manches wird dir leichtfallen, anderes stellt vielleicht eine echte Herausforderung für dich dar!
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Verschaffe dir einen Überblick!
Herzlich willkommen bei der 7-Wochen-ohne-Müll-Challenge!
Toll, dass du Lust hast, den Weg zu einem Zero-Waste bzw. müllärmeren Leben zu gehen.
Gerade am Anfang ist die Flut von Informationen riesig, vielleicht weißt du auch gerade gar nicht, womit du anfangen sollst. Daher ist deine erste Challenge:
Verschaffe dir einen Überblick.
Das Thema ist groß, soviel schonmal vorweg. Müll und Verschwendung ziehen sich durch alle Aspekte unseres Lebens. Aber dennoch kannst du erstmal einfach anfangen und folgende Fragen in eine Suchmaschine deiner Wahl eingeben:
“Was bedeutet Zero Waste?”
“Wie wird Plastik hergestellt?”
“Wie kommt Plastik ins Meer?”
Du möchtest lieber ein paar Bücher befragen? Auf unserem Vereinsblog findest du eine lange Liste an Literatur, die bei unserem Stammtisch empfohlen wurden, bestimmt findest du einige davon in der Bücherei oder Buchhandlung deines Vertrauens.

Nutze beim Einkauf auf dem Wochenmarkt deine eigenen Beutel
Wir fangen ganz simpel an. Auf dem Markt sind die meisten Lebensmittel sowieso schon unverpackt, das verspricht ein Erfolgserlebnis!
Doch oft wird die Freude getrübt, wenn die guten Lebensmittel dann in einer Plastiktüte nach Hause getragen werden. Nimm also deine eigenen Beutel mit und lass dir alles direkt einfüllen. Für sandige Kartoffeln empfiehlt sich ein eigener Beutel, für Salat eine verschließbare Schüssel. Gerade auf dem Markt sind die Verkäufer*innen an den Anblick von mitgebrachten Gemüsenetzen und Stoffbeuteln gewöhnt. Viele fragen auch schon nach, ob eine eigene Transportmöglichkeit mitgebracht wurde!
In Kiel ist eigentlich immer irgendwo Markt, die genauen Orte und Zeiten findet ihr auf der Seite der Stadt Kiel.

Bestelle Werbung ab
Ist dir auch schon aufgefallen, wie viel unerwünschte Werbung in deinem Briefkasten landet? Am Wochenende in Plastik verschweißte Reklame, ganze Kataloge von Möbelfirmen und natürlich Flyer ohne Ende. 4,3 Mrd. kWh Energie werden jährlich für die Herstellung von Werbeprospekten verbraucht! Am Ende liegen diese unerwünschten Berge an Müll im Hausflur oder landen direkt in der Tonne.
Also besteht deine Aufgabe für heute darin, ein Zeichen gegen unerwünschte Werbung und dadurch resultierende Müllberge zu setzen!
Um weniger “nicht adressierte” Werbung zu erhalten, wie Flyer der neuen Pizzeria oder auch Werbung politischer Parteien, reicht ein Aufkleber oder Zettel am Briefkasten mit der Aufschrift “keine Werbung!” Der Bundesgerichtshof hat entschieden, dass werbende Unternehmen diesen oder einen Aufkleber mit gleicher Aussage beachten müssen (Az. VI ZR 182/88).
Auch “Teiladressierte Werbesendung”, wie Briefe eines Stromanbieters, der Post an alle Bewohner*innen der Musterstraße 1 sendet, dürfen nicht mehr in einen Briefkasten mit einem Aufkleber geworfen werden. Hierzu gibt es allerdings kein gerichtliches Urteil.
Anders verhält es sich bei kostenlosen Wochenblättern, wenn diese einen redaktionellen Teil enthalten. Also ergänze auf deinem Briefkastenschild noch folgendes: “ KEINE Werbung - keine Wurfsendungen, Handzettel, keine Wochenblätter und kostenlosen Zeitungen!”
Jetzt bist du fast sicher! Denn eine Sorte Werbung gibt es noch: die persönlich an dich adressierte Werbung. Dieser entgehst du, wenn du dich auf die sogenannte Robinsonliste einträgst oder natürlich die Firma schriftlich aufforderst, deine Daten zu löschen.

Transportiere Backwaren im Beutel oder Stofftasche!
Das soll wichtig sein? Ist doch nur ein bisschen Papier! Sehen wir uns jedoch an, wie viele dieser Tüten bei uns selber anfallen und stellen wir uns nun vor, wie viele Papiertüten wohl am Tag in einer Bäckerei über die Theke gehen, wird schnell klar, dass es sich doch um eine gewaltige Menge handelt.
Ja, es ist Papier, das gut recycelt werden kann. Dennoch ist auch die Papierproduktion mit einem hohen Energieaufwand verbunden und ob die Tüten in der Bäckerei aus Recyclingpapier oder Frischfasern sind, lässt sich auch nicht erkennen.
Also gilt auch bei der Brötchentüte: auf Einmalverpackungen verzichten!
Zum Transport von Brot und Brötchen eignet sich alles an Stoffbeuteln, für Kuchen oder Gebäck kannst du auch eine Dose mitnehmen.
Im Internet findest du Anleitungen zum Selbernähen, das Kieler Unternehmen @umtüten stellt tolle Beutel her, die auch für die längere Lagerung deiner Backwaren geeignet sind. Oder nimm einen einfachen, sauberen Stoffbeutel, den du eh schon besitzt. Was nicht extra produziert werden muss, ist natürlich besonders nachhaltig.
Übrigens ist auch zu Zeiten von Corona das Abfüllen in eigene Behältnisse vom Lebensmittelverband erlaubt, doch die Läden dürfen (wie auch vorher schon) selbst entscheiden, ob sie dies machen möchten oder nicht.
***Beitrag enthält unbezahlte Werbung***

Nutze Alternativen zum To-go-Becher für dein Heißgetränk
Kaum zu glauben, aber wahr: In Deutschland werden jede Stunde 320.000 Coffee-to-go-Becher weggeworfen. Kaffee nur für den schnellen Genuss, denn nach spätestens 15 Minuten landet so ein Becher im Müll. Aber du machst da in Zukunft nicht mehr mit! Deine Aufgabe für heute ist es, dir eine nachhaltige Becher-Alternative zu besorgen, die du ab jetzt immer griffbereit hast, solltest du unterwegs mal einen Kaffee trinken wollen! Oder du kauft bewusst nur dort, wo ein Pfandsystem verfügbar ist. Bei vielen Betrieben gibt es entweder hauseigene Pfandbecher, regionale oder überregionale Pfandsysteme, sodass du deinen Becher auch an anderen Standorten wieder abgeben kannst. Oder du entscheidest dich für einen Coffee-to-stay, d.h. du setzt dich zum Trinken gemütlich hin. Wegen Corona ist das aber leider gerade nicht möglich.
Schreib uns, was dein Lieblingsbecher ist.

Teste einen Rasierhobel
Ob männliches Kinn oder weibliche Beine - glatte Haut ist gewünscht! Viele Rasierer sind als reines Einwegprodukt konzipiert oder haben einen sehr hohen Plastikanteil. Aber das muss nicht sein. Such dir eine nachhaltige Alternative, an der du lange Freude haben wirst. Rasierhobel gibt es mit Griffen aus Edelstahl, Holz oder Bambus. Nur die Klingen werden ausgetauscht, nicht der ganze Kopf. Somit fällt nur ein bisschen Metall als Abfall an. Die Handhabung muss etwas geübt werden, denn der Kopf ist nicht beweglich.
Du solltest das Modell, das du gerade zu Hause hast, natürlich noch bis zum bitteren Ende benutzen, bevor du auf einen besseren Rasierer umstellst. Kleiner Tipp: Die Klingen kannst du wieder schärfen, indem du mehrfach über eine (alte) Jeanshose streichst.

Kosmetik selbst herstellen
Hast du dich bisher gern von der Kosmetik-Werbung verführen lassen? Dann haben sich in deinem Bad sicher auch unzählige Tuben, Fläschchen und Tiegel angesammelt, die uns makellose Schönheit versprechen. Viele dieser Produkte sind auf Mineralölbasis und enthalten manchmal sogar bewusst zugesetztes Mikroplastik - von der Verpackung aus Kunststoff ganz zu schweigen. Aber du kannst dir auch leicht deine Kosmetikprodukte mit nur wenigen natürlichen Zutaten selbst machen. Dann weißt du genau, was drin ist!
Such dir heute ein Rezept für ein DIY-Kosmetikprodukt aus und besorg dir die Zutaten, sofern du diese nicht schon griffbereit hast.
Oder du machst es dir ganz einfach: Nimm reines Pflanzenöl zum Eincremen: Sheabutter, Jojobaöl oder Mandelöl eignen sich sehr gut.
Reines Natron eignet sich hervorragend als Deo, denn es wirkt antibakteriell und neutralisiert Gerüche.

Einkauf an der Frischetheke mit deinem eigenen Behältnis
Fleisch, Fisch und Milchprodukte sind im Supermarkt fast immer nur mit viel Verpackungsmüll zu haben, scheinbar weil strenge Hygienevorschriften das vorschreiben. Aber das muss nicht sein, denn diese Vorschriften können auch eingehalten werden, wenn das geschulte Personal deine Ware direkt in deine mitgebrachten Behältnisse füllt. Wichtig ist dabei, dass es keinen direkten Kontakt mit deinen Behältnissen gibt, z.B. dadurch dass deine Dose auf ein Tablett gestellt wird und du selbst am Ende den Deckel drauf drückst. Manche Supermärkte haben auch ein eigenes Pfandsystem und du gibst die Behälter beim nächsten Einkauf wieder ab.
Deine Aufgabe heute ist es, an der Frischetheke plastikfrei einzukaufen. Noch besser ist es, auf tierische Lebensmittel ganz zu verzichten, denn die (Massen-)Tierhaltung ist eine der Ursachen für die globalen Umweltprobleme unserer Zeit.

Tue Gutes und sprich darüber
Heute darfst du dich selbst loben, denn du hast nun schon so manche Hürde genommen auf deinem Weg zu einem plastikfrei(er)en Leben! Du hast dir viel Hintergrundwissen angeeignet und kannst mit anderen diskutieren. Sprich heute also mit deinen Kolleg*innen, Freund*innen oder Verwandten über deine Erfolge oder deine Schwierigkeiten, denn gemeinsam macht es noch mehr Spaß! Vielleicht springt der Funke ja auch gleich über und du hast neue Mitstreiter*innen gefunden! Wir sind gespannt auf deine Erfolg!

Veranstalte einen müllfreien Filmabend mit Snacks zum Knabbern
Dass Knabbereien nicht unbedingt gesund sind, wissen wir alle, aber manchmal muss es einfach sein! Ein guter Film wird noch besser, wenn wir ihn mit leckeren Snacks und Getränken genießen. Leider sind die meisten Knabbereien aus dem Supermarkt aufwendig verpackt und am Ende hast du ein schlechtes Gewissen und einen großen Müllberg.
Deine heutige Aufgabe besteht also darin, dir selbst etwas zum Knabbern zu machen. Egal ob süß oder salzig, es gibt viele einfache und leckere Rezepte, für die du die Zutaten unverpackt kaufen kannst. Und wer es noch einfacher möchte: Trockenobst, Nüsse oder Gemüsesticks lassen sich auch sehr gut knabbern. Dazu ein selbst gemixter Cocktail, fertig ist das Kinofeeling!

Informiere dich über Menstruationstassen, Stoffbinden & Co.
17.000 Binden oder Tampons verbraucht eine menstruierende Person durchschnittlich im Leben. Wow! Das ist eine ganz schöne Menge!! So entsteht allein in der EU jährlich ein Müllberg aus über 50 Milliarden Menstruationsprodukten.
Und wusstest du, dass es sich bei konventionellen Binden und Tampons nicht ausschließlich um Baumwolle handelt? Die äußere Tamponschicht besteht oft aus einer Mischung aus Kunststoffen.
Die gute Nachricht ist: Es gibt jede Menge Alternativen: Menstruationstassen, biologische Binden und Tampons ohne Plastik, Menstruationsunterwäsche, Stoffbinden oder auch Naturschwämmchen. Es ist also durchaus lohnenswert, sich die Alternativen genauer anzuschauen und vielleicht eine nachhaltigere und plastiksparendere Lösung für sich zu finden.
Ganz wichtig: Wie du magst! Menstruation ist ein sehr persönlichen Thema und alle erleben diese Zeit anders. Schaue, was dir gut tut und womit du dich gut fühlst!

Trenne dich von 3 Stubenhockern
Die heutige Challenge bedarf gar nicht viel Erklärung. Trenne dich von 3 Gegenständen, die du nicht mehr benötigst, nicht mehr schön findest, oder, oder,...
Oftmals belastet uns der alte Kram doch mehr als wir uns eingestehen möchten. Und warum alte und nicht benutze Dinge horten, wenn jemand anderes daran vielleicht noch Freude hat?
Verschenken geht ganz einfach über eBay-Kleinanzeigen, an Freund*innen, Familie oder einfach im Hausflur oder auf der Straße bereitstellen.
Denk immer daran: One humans trash is another ones treasure 😉

Bekämpfe deine Erkältung ohne Müll
Für die heutige Challenge werfen wir einen Blick in die Hausapotheke: Haben wir nicht alle einige Pillen zu Hause, von denen wir schon gar nicht mehr wissen, um was es sich eigentlich handelt?
Schaue nach, welche Medikamente noch in Benutzung sind und welche du vielleicht nicht mehr benötigst. Sind eventuell auch schon welche abgelaufen?
Hast du Medikamente, die du nicht mehr benötigst? In vielen Städten gibt es Organisationen, die nicht mehr benötigte Medikamente an Ärzt*innen verteilen, die dann Menschen, beispielsweise ohne Sozialversicherung, behandeln können.
Wenn du Medikamente entsorgst, spüle sie niemals in der Toilette runter! Solange nicht anders angeordnet, sollten Medikamente im Restmüll entsorgt werden. Vorher aber bitte nachlese, denn einige müssen auch in den Sondermüll!
Falls dich diesen Winter doch noch eine Erkältung überraschen sollte, schaue unbedingt auf der Website von Zero Waste Itzehoe nach. Dort findest du eine Menge Tipps und Links zu den besten Hausmitteln gegen Erkältungen. Auch bei Taschentüchern gibt es Alternativen zu den in Plastik verpackten: Stofftaschentücher oder Taschentücher aus Recyclingfasern. Bei den Taschentüchern aus Stoff unbedingt regelmäßig auf 60 Grad waschen!
Natürlich gibt es auch Erkältungen, die sich nicht mit Tees und Inhalieren in den Griff bekommen lassen, in diesem Fall immer ärztlichen Rat einholen!

Genieße Kaffee und Tee plastikfrei
Eine Tasse Tee oder Kaffee genießen steht heute auf dem Programm. Das ist einfach oder? Aber wie viel Müll produzierst du täglich mit deinem Getränk?
Sowohl Tee als auch Kaffee können irrsinnige Mengen an Müll produzieren, müssen dies aber nicht! Lose Ware an Tee und Kaffee gibt es in jedem Unverpackt Laden oder auch bei örtlichen Röstereien (Kaffee) und Teegeschäften.
Kräutertee lässt sich auch sehr leicht aus selbst gesammelten Kräutern herstellen! Zum Aufbrühen eignen sich Siebe, Tee-Eier oder Filter hervorragend!
Auch Kaffee lässt sich sehr einfach “zero waste zubereiten”: Wiederverwendbare Filter, Frenchpress Siebträgermaschinen oder Vollautomaten. Mittlerweile gibt es sogar befüllbare Kaffeekapseln, sodass nicht jeden Tag Aluminium im Abfalleimer landet!

Stell um auf plastikfreie Zahnhygiene
Wusstest Du, dass jährlich 3,6 Milliarden Plastikzahnbürsten produziert werden? Eine gute Mundhygiene durch regelmäßiges Zähneputzen ist für uns selbstverständlich, aber hast du bei diesem Aspekt deines Lebens schon mal über plastikfreie Alternativen nachgedacht?
Zahnbürsten aus Holz oder Bambus findest du mittlerweile in jeder Drogerie. Aber Achtung! Die Borsten sind oftmals trotzdem aus Nylon, weswegen die Zahnbürste nicht komplett recycelt werden kann. Beim Entsorgen den Stiel vom Kopf trennen und seperat recyceln.
Auch Zahnpasta in Tablettenform ist bereits in vielen Drogerien oder Bio-Supermärkten zu finden. Für plastikfreie Zahnseide lohnt sich ein Gang in den Unverpackt Laden. Diese ist nicht nur wiederbefüllbar, sondern meist auch aus nachwachsenden Rohstoffen.
Für ein Zahnpasta DIY sowie selbstgemachte Zahnspülung, schaue auf der Website von Zero Waste Itzehoe!

Sammel Müll
Heute geht es raus! Schnapp dir einen Müllsack (und Handschuhe) und los gehts!
Viele Menschen lassen leider immer wieder ihren Müll absichtlich auf der Straße, am Strand, in Parks oder in der Natur zurück. Das sieht nicht nur unschön aus, sondern ist aufgrund von Kunststoffen auch schädlich für die Natur!
Die heute Challenge besteht also daraus, raus zu gehen und Müll zu sammeln. Diesen kannst du anschließend entweder in öffentlichen Mülleimern entsorgen oder zu Hause recyceln.
Achte natürlich auch hier auf ausreichend Sicherheitsabstand zu deinen Mitmenschen!