Zero Waste im Alltag- wie fange ich an? Eine Workshopreihe an Kieler Schulen

Durch die Unterstützung von “Kiel gemeinsam gestalten” konnten wir zwei Zero Waste Workshops an Schulen in Mettenhof durchführen. Anlass war, in drei zielgruppengerechten und interaktiven Workshops praktische Lösungen zur Müllvermeidung vorzustellen und gemeinsam mit den Schüler:innen und Lehrkräften weitere innovative Maßnahmen zu erarbeiten. Darüber hinaus befähigen wir die Teilnehmenden zu informierten und bewussten Konsumentscheidungen z.B. zum Thema ”Plastikfrei Einkaufen” und “Müllfreie Kindergeburtstage feiern“. Ein dritter Workshop wird im September stattfinden. Durch die Wahl unserer oftmals benachteiligten Zielgruppe tragen wir außerdem zur Inklusion und somit zur sozialen Nachhaltigkeit im Stadtteil Mettenhof bei, denn Bildung und Nachhaltigkeit gehen alle etwas an. Die Stärkung der Nachhaltigkeitskompetenz der Schüler:innen soll außerdem Schneeballeffekte erzeugen, indem diese ihr neu erworbenes oder vertieftes Wissen in ihr soziales Umfeld tragen und als Vorbilder agieren. Dadurch wird eine Bewusstseinsförderung für die Müllproblematik im gesamten Stadtteil angestrebt. Langfristig soll sich dies auch in einer erhöhten Sauberkeit des Stadtteils widerspiegeln. Indem wir Schüler:innen dazu anregen, ihr Konsumverhalten zu überdenken und nachhaltig zu gestalten, leisten wir einen wesentlichen Beitrag zur Bildung für nachhaltige Entwicklung (sowohl ökonomische als auch ökologische Nachhaltigkeit) und zur Verbraucherbildung im Allgemeinen.

Im ersten Workshop wurden wir, Marie Delaperrière und Insa Stolz, durch die wunderbare Mitarbeit und die neugierigen Fragen einer DaZ (Deutsch als Fremdsprache)-Klasse an der Max-Tau-Schule überrascht. Dass es so viel Spaß bringen würde, mit den Kindern, die zwischen 6 und 8 Jahren alt waren, Zero Waste – Alternativen in den Themengebieten Kindergeburtstagen, in der Schule und zu Hause zu erarbeiten, hätten wir im Vorhinein nicht gedacht. Die Kinder mit unterschiedlichem kulturellem Hintergrund haben uns durch ihre Fragen und Kommentare sehr viel gelehrt und für weitere Workshops inspiriert. Zuerst spielten die Kinder ein Memory, um spielerisch mit dem Thema in Kontakt zu kommen. In dem Memory wurden nicht zwei identische Paare gesucht, sondern ein klassisches Produkt mit Plastikverpackung und dazu eine Zero Waste Alternative. Das diente schon einmal für den ersten visuellen Austausch und Kontakt mit dem Thema. Danach folgte unser interaktiver Vortrag, der die Kinder stark einbezogen hat und sie viele Ideen und Kommentare einbringen durften. Es ging u. A. darum, warum manche Familien kein Leitungswasser trinken, wie Zahnputztabletten funktionieren und was Stofftaschentücher sind. Wie und wo kann man ohne großen Verpackungsmüll Lebensmittel kaufen? Wie viele Zero Waste Alternativen nutzen wir schon in der Schule oder im Alltag ohne darüber nachzudenken (Beispiel: wiederverwendbare Pins oder Patafix/Klebepads statt Tesafilm; Seifenblasen statt Luftballons auf dem Kindergeburtstag etc.)?

Im zweiten Workshop in einer dritten Klasse in der Grundschule am Heidenberger Teich konnten wir feststellen, dass viele Kinder von zu Hause eine tolle Einstellung zum Müllsammeln, Umweltschutz und Mülltrennung beigebracht bekommen. Die 7- bis 8-jährigen Kinder waren sehr interessiert an Grafiken und Zahlen zur Entwicklung der Plastikproduktion seit den 1950ern und den Einfluss von Plastik in der Natur, die wir präsentiert haben. Stolz erzählten sie uns auch von einer Aktion in der Schule, in der die Schulklassen wöchentlich den Schulhof von Müll befreien und auch wie viel Spaß das macht. Dieses Thema löste eine kleine Diskussion aus, denn die Problematik, die daraus resultiert, ist, dass, wenn Müllsammeln Spaß macht, niemand mehr darauf achtet, den eigenen Müll aufzuheben und wegzuschmeißen. Das heißt, hier gibt es Redebedarf, über die Bewegungsgründe zu sprechen und dementsprechend zu handeln.
Das Interesse am Thema ist auf jeden Fall von Seitens der Schüler:innen und Lehrkräfte da und wir freuen uns auf den nächsten und damit erst mal letzten Workshop aus dieser Reihe.

Ein herzliches Dank an Frau Schmidt und Frau Irmak, die sich bei uns gemeldet haben und sich für unser Thema interessieren und es an ihre Schüler weitergeben möchten.

Eines der Ziele des Vereins Zero Waste Kiel e.V. ist die Bildung im Bereich Nachhaltigkeit. Insbesondere möchten wir Zero Waste für alle zugänglich machen.
Hast Du Interesse, dass wir zu euch an die Schule, ins Unternehmen oder in einen Verein, etc. kommen, um einen interaktiven Vortrag zu halten? Dann melde Dich gerne 🙂

 

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